Tag 5: Payarruego / Pintano Übersicht
253 km: Entlang des St. Jakobswegs nach Aragon durch staubige Agrarregionen
Kompletter Bericht:
Das konnte es nicht sein, um unser Tagesziel in Sos del Rey Catolico zu erreichen. Um Kilometer zu schafen gings zunächst über die Asphaltstrecke zum Puerto de Santa Barbara, von wo eine 17km Offroad-Etappe nach Longas abgeht. Mitten im Waldgebiet gelegen war dieses Minidorf Stützpunkt von 10 …15 Franzosen mit Wettbewerbsenduros, die dort gerade zum abendlichen Training aufbrachen.Sie luden uns ein, mitzufahren. Erste Bedenken wegen des Gepäcks schlichen hoch, als wir die Wege in der Staubfahne hinter den Franzosen herfuhren.Statt Schotter wie gewohnt, gab es in den Bergen wohl viel Lehmmatsch, der durch die Jeeps und Forstfahrzeuge zu tiefen Rinnen verabeitetet wurde und jetzt nach Ende der feuchten Jahreszeit steinhart gebacken war.
Vor mir fuhr der lustige, aber nach opulentem und langem Mittagessen ganz schön nach Wein riechende Franzose auf seiner 250 KTM. Ich wusste das der Alkoholpegel, den er hatte nicht lange mit seiner aggressiven Fahrweise harmonieren würde. Und so machte er dann auch vor mir den Abflug mit einem filmreifen Salto Mortale in die Hecken. Zum Glück war er ausreichend gepanzert, denn er hätte sich locker einiges brechen können. Taumelnd erklärte er mir dann, dass es ihm gut ginge. Nach einer kurzen Pause ging es dann weiter unter der Führung eines ortskundigen Franzosen. Dieser fuhr immer ein Stück vorran und wartete schließlich bis alle da waren um dann wieder die steilsten und übelsten Wege bis zu einem Monster-Hill-Climb vorraus zu fahren. Am meisten erstaunte mich aber, dass Ewald mit seiner schweren Maschine überhaupt da hoch und noch mitkam. Ich war jedenfalls schweißgebadet und froh, als wir uns dann entschieden weiter unseren Weg Richtung Nordwesten fortzusetzen.